German Council Magazin 03.2018 - page 28

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GCM 3/2018
GERMAN COUNCIL . AT-TRAC-TION
menarbeit mit der Europäischen Weltraumor-
ganisation (ESA) und der Italienischen Welt-
raumorganisation (ASI) entwickelt. Damit wird
der Weg ins Weltall deutlich schneller und bie-
tet völlig neue Möglichkeiten. Ein Quanten-
sprung in dieser Art von Technologie!
Parkplatzsuche ist Geschichte!
Das Start-up-Unternehmen Aipark beschäftigt
sich mit der Vereinfachung der Parkplatzsu-
che, erfasst dabei Millionen Parkplätze digital
und bezieht aktuelle Verkehrsdaten, Öffnungs-
zeiten von Parkhäusern und weitere Echtzeit-
Informationen mit ein. Geschäftsführer Julian
Glaab: »Eine künstliche Intelligenz leitet dar-
aus dann Empfehlungen für den nächstgele-
genen freien Parkplatz ab. Nach Angaben des
Unternehmens ist die Suche nach einem Park-
platz für bis zu 30 Prozent des Verkehrsauf-
kommens verantwortlich.« Das Unternehmen
hat schon zahlreiche Innovationspreise ge-
wonnen und schickt sich an, den Markt im gro-
ßen Stil zu revolutionieren.
Altern ist eine heilbare Krankheit
Kongressveranstalter und Zukunftsforscher Gá-
bor Jánszky berichtet von einem Bioinformati-
ker, der das Altern nicht für einen natürlichen
Prozess, sondern für eine Krankheit hält, die
heilbar ist. Die Basis für eine Therapie sei be-
reits gelegt: Im Labor und im Tierversuch hat
sich die lebensverlängernde Wirkung junger
Zellen auf alte Organismen bereits bewährt.
Diese verjüngenden Reparaturen sollen in na-
her Zukunft auch bei Menschen erfolgreich
sein und sie 1000 Jahre leben lassen. Der Bio-
informatiker sieht die Zukunft der Medizin in
Stammzell- und Gentherapie. Er sei überzeugt
keine Geschlechtsorgane mehr. Eine Hautzelle
reicht und man kann daraus Spermien und Ei-
zellen generieren.«
Emotional bewanderte Computer
Emotionen gelten als besonders privat. Nicht
umsonst versuchen wir einen guten Teil davon
vor anderen zu verbergen, zu steuern oder sie
für etwas anderes auszugeben als sie tatsäch-
lich sind. Auf dem Zukunftskongress erfuhren
die Teilnehmer, dass künstliche Systeme wie
etwa Computer oder Smartphones schon sehr
bald in der Lage sein werden, unsere Gefühle
zu erkennen und (adäquat) darauf zu reagie-
ren. Maschinen sollen dann sogar mehr »se-
hen« können als mancher Gesprächspartner.
Stationrer Handel wird sich clustern
Der stationäre Einzelhandel werde auch in den
nächsten Jahrzehnten existieren und seine Be-
rechtigung haben, erzählt Gábor Jánszky auf An-
frage unseres Magazins. »Die Fußgängerzonen
und Center werden sich natürlich verändern,
aber gar nicht einmal so stark im Erscheinungs-
bild, sondern vor allem inhaltlich. Es wird nach
meiner Einschätzung zu thematischen Zusam-
menschlüssen kommen. Schwerpunkte wie
Mode, Sport und Unterhaltung werden in eini-
gen Jahren geschäftlich, gastronomisch und en-
tertainmäßig räumlich verknüpfte Einheiten bil-
den«.
Virtuelle Massen-Pop-Konzerte
Für eine absolute Innovation im Entertainment
sorgte Michael Lin, ebenfalls Kongress-Referent
im Schloss Wolfsburg. Er ist ein renommierter
und preisgekrönter Popmusikproduzent, der
seit zwei Jahrzehnten für viele der führenden
chinesischen Pop-Superstars schreibt und pro-
duziert. Derzeit ist er auch einer der Bosse von
TH STARS, das virtuelle Musiktechnologiepro-
dukte produziert. Dazu gehört auch die erste
chinesische virtuelle Sängerin Luo Tianyi. Mit-
hilfe der neuesten 3D-Modellprojektion und
AR/VR-Technologien kombiniert mit digitaler
Musiktechnologie versucht das Unternehmen,
die Lücke zwischen traditioneller und zukünfti-
ger Popmusikkultur zu schließen. Man stelle
sich vor: ausverkaufte Stadien bei einem Kon-
zert mit einem virtuellen Pop-Star auf der Büh-
ne – und das ist in China bereits der Fall!
Ein Beitrag von
Thorsten Müller,
Chefredakteur HANDELSIMMOBILIEN HEUTE
davon, dass die ersten Menschen bereits gebo-
ren sind, die mithilfe solcher Therapien 1000
Jahre leben können.
Menschen selbst Teil von Maschinen
Zoltan Istvan, ehemaliger National Geographic
Journalist, Gründer der amerikanischen Trans-
humanist Party, Autor des Romans »The trans-
humanist wager« und potenzieller US-Präsi-
dentschaftskandidat, sagte auf dem Kongress,
dass die Menschen durch Implantate Teil der
Maschinen werden müssen, um nicht von der
Künstlichen Intelligenz überrannt zu werden.
In einem Bühneninterview mit Kongressveran-
stalter Gábor Jánszky gibt er ein deutliches
Statement ab: »In Kalifornien arbeiten bereits
mehrere Firmen an diesen Gehirnimplantaten
und investieren eine Menge Geld. Ich gehe da-
von aus, dass es hier in den nächsten fünf bis
zehn Jahren nennenswerte Erfolge geben
wird. Das könnte dann das Ende des menschli-
chen Geistes, der nicht verbunden ist, sein.
Wenn Sie sich einmal mit dem Internet verbun-
den haben, warum sollten Sie dann jemals zu-
rückgehen? Die Vorteile sind einfach viel zu
groß. Ansonsten wäre es doch so, als würde
man den Brennmotor gegen Pferde einsetzen.
Nein, es gibt wirklich keinen Grund dazu, je-
mals wieder ein Pferd zu benutzen.«
Geschlechtsorgane nicht mehr so
wichtig
Nathan Treff, Vorstandsmitglied beim amerika-
nischen Konzern Genomic Prediction, glaubt,
dass der Mensch im Jahr 2028 im Bereich der
menschlichen Fortpflanzung weitreichende
Freiheit und Einfluss haben wird. Er sagte auf
dem Kongress: »In der Zukunft braucht man
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