German Council Magazin 03.2018 - page 26

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GCM 3/2018
GERMAN COUNCIL . AT-TRAC-TION
UNMÖGLICH IST QUASI NICHTS
Können wir Menschen 1000 Jahre alt werden? Werden wir bald ins Weltall reisen?
Sind Politiker irgendwann keine Menschen mehr? Beim 17. Zukunftskongress im Schloss
Wolfsburg wurden diese drei Fragen allesamt mit JA beantwortet
Beim Kongress präsentierte sich die Berliner Fir-
ma Kopernikus Automotive. Sie hat ein Nach-
rüstprodukt entwickelt, das in viele moderne
Serienfahrzeuge eingebaut werden kann und
eine selbstfahrende Software zur Steuerung
des Fahrzeugs ermöglicht. Das Kit besteht aus
Hardware (Computer und Sensoren) und der
notwendigen Betriebssoftware. Softwareent-
wickler können auf dieser Plattform selbstfah-
rende Software entwickeln. Die erste Version
des Kopernikus Nachrüstsatzes ist für Volkswa-
gen MQB Fahrzeuge, auch bekannt als VW Golf,
Tiguan, Passat, T-Roc und viele Audi, Skoda und
Seat Fahrzeuge konzipiert. Tim von Törne, Mit-
gründer von Kopernikus, präsentierte den Gäs-
ten des Kongresses den weltweit ersten auto-
nom fahrenden VW Golf und kündigte die bal-
dige Marktreife des Selbstfahr-Kits zum Nach-
rüsten an. Das System wird bereits Ende 2018
verfügbar sein. »In zehn Jahren muss man defi-
nitiv nicht mehr selbst lenken, um mit dem
Auto von A nach B zu kommen. Und auf man-
Betrug verhindert werden.« Als Beispiel führt
Matsuda an, dass menschliche Entscheidungs-
träger immer etwas mehr Budget veranschlag-
ten, da sie fehlerhafte Berechnungen antizipie-
ren. Sollte am Ende doch noch Geld übrig blei-
ben, würde dieses für sinnlose Projekte verwen-
det, um im Folgejahr kein kleineres Budget zu
bekommen. Mit einer korrekten Berechnung
durch eine KI soll dieser Überschuss verhindert
werden. P.S.: Bei der Bürgermeisterwahl erhielt
Matsuda die drittmeisten Stimmen.
Die Super-Linse
Die Brillen sehen blöd aus, stören am Kopf und
schrecken Mitmenschen ab. Der Formfaktor und
das Aussehen sind der mit Abstand gewichtigste
Grund, weshalb sich AR- und VR-Hardware so
schwer tut am Markt. Gut möglich, dass für den
großen Durchbruch der Technologien erst die
Sci-Fi-Linse erfunden werden muss. Das Unter-
nehmen Omega Ophthalmics setzt darauf. Lin-
chen Strecken wird dann vielleicht bereits das
menschliche Fahren verboten sein, da es als zu
gefährlich angesehen wird.«
Eine Welt ohne menschliche Politiker
Kurz vor den Bürgermeisterwahlen in der japani-
schen Stadt Tama in der Präfektur Tokio hatte
sich ein ungewöhnlicher Außenseiterkandidat
angemeldet: Matsuda Michihito warb damit, als
Bürgermeister eine künstliche Intelligenz (KI)
die Entscheidungen treffen lassen zu wollen.
Entsprechend ist auf den Wahlplakaten keine
menschliche Person zu sehen, sondern eine Art
Roboter. Der Kandidat Matsuda selbst ist aller-
dings real, 44 Jahre alt, und arbeitet für ein gro-
ßes IT-Unternehmen. Er sagte auf dem Kongress:
»Mithilfe der KI sollen Entscheidungen fairer
und effizienter werden. So soll die künstliche In-
telligenz beispielsweise Budgetberechnungen
durchführen können, ohne eigene Interessen in
die Entscheidung einfließen zu lassen. So soll
Rick Ifland
Zoltan Istvan
Matsuda Michihito
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