German Council Magazin 03.2018 - page 76

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GCM 3/2018
GERMAN COUNCIL . FOREN
der Mieter dar. Diese gehen unter anderem da-
hin, die Center aktiv gemanagt zu sehen, um ih-
nen die nötige Attraktivität zu verschaffen. Da-
gegen ist die Ausgestaltung des Mietzinses
nicht primär wichtig, sondern viele Mieter sind
nach wie vor mit einer Festmiete, gegebenen-
falls kombiniert mit einem Umsatzmietanteil,
einverstanden. Olaf Petersen, Geschäftsführer
von COMFORT Hamburg, sprach in seinem ak-
tuellen Bericht zur Vermietungssituation über
den durch den weiterhin steigenden Online-
Handel stagnierenden beziehungsweise rück-
läufigen Mietermarkt und über vorsichtige Ex-
pansion bei gleichzeitig stagnierenden Mieten.
Anhand verschiedener Beispiele aus Düsseldorf
und Köln sprach er des Weiteren von einem
»Roll-back« der zuvor weitgehend verschwun-
denen Nahversorgung in den Innenstädten
(»Rossmann in der Kölner Schildergasse«). Des
Weiteren zeigt sich überall ein erhöhter Gastro-
nomieanteil und das Vordringen von Pop-up-
Stores auch in klassischen 1A-Lagen.
Neue Formate für die Städte präsentierte Bene-
dikt Schmidt-Waechter, Geschäftsführer der ian-
dus Unternehmensgruppe. Er beschäftigte sich
zuhalten, dass beim Entwicklertross die Reifen
nicht platt sind, sondern dass insbesondere bei
der Neuentwicklung von Bestandsobjekten, die
den Schwerpunkt der Projektentwicklung der
nächsten Jahre bilden werden, neue Reifen auf-
gezogen werden müssen, die sich in Zusam-
mensetzung und Profil von den Rezepten der
vergangenen Jahrzehnte deutlich unterschei-
den werden.
Ein Gastbeitrag von
Dr. Johannes
Grooterhorst,
Eversheds Sutherland (Germany) LLP,
Düsseldorf,
- Beiratsmitglied
Dr. Johannes Grooterhorst ist Mitglied im GCSC-
Expertenkommitee »Politische Arbeit«.
insbesondere mit Standorten in Mittelstädten.
93 der bestehenden Karstadt- und Kaufhof-
Standorte haben dort keine Zukunft. Allerdings
gibt es auch hier Lösungen, die immer maßge-
schneidert sein müssen. Schmidt-Waechter prä-
sentierte Beispiele wie unter anderem die der-
zeit in der Entwicklung befindlichen Projekte
Löwentor Wolfenbüttel und Storm Galerie in
Husum. Sein Fazit: Alte Warenhaus-Formate
verschwinden aus den Mittelstädten und neue
Warenhaus-Formate besetzen diese Marktlü-
cken. Jeder Standort braucht eine eigene Lö-
sung. Dabei gilt es, die Balance von Mieten und
Investitionskosten im Auge zu behalten. Waren-
hausstandorte befinden sich in der Regel in
sehr guten innerstädtischen Lagen; bei Fokus-
sierung auf onlinefeste Sortimente kehren be-
liebte Warenhaussortimente in die Innenstädte
zurück. Sie bieten Anlass für deren häufigen Be-
such und erhöhen die Aufenthalte und führen
damit zu Kaufkraftbindung und Zufluss in den
Standortkommunen.
Am Ende der Veranstaltung präsentierte Mar-
kus Lentzler wie immer eine konzise Zusam-
menfassung und einen Ausblick. Es bleibt fest-
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