GCM 3/2018
Sonae Sierra
BRIGHT – EINE GUTE IDEE ZUM ENERGIESPAREN
Sonae Sierra entwickelt nachhaltiges Programm
Das Thema Energiesparen ist für Sonae Sierra, als
Eigentümer und Betreiber von Shopping Centern,
von großer ökologischer und wirtschaftlicher Be-
deutung. Daher ist das Unternehmen bestrebt,
den Energieverbrauch seiner Immobilien bestän-
dig zu optimieren. Seit 2002 ist die Stromeffizienz
des Portfolios um 47 % verbessert worden. Zu-
gleich erkannte das Unternehmen Unregelmäßig-
keiten im Energieverbrauch seiner Center, die
nicht durch lokale Faktoren wie Größe, Klima und
Öffnungszeiten erklärbar waren.
Die Herausforderung
Eine Hauptaufgabe bei der Verbesserung der
Energieeffizienz bestand darin, den Faktor
»Mensch« genau analysieren zu können. ZumBei-
spiel war es unsicher vorherzusagen, wie Mitar-
beiter mit technischen Anlagen, etwa HLK-Syste-
men umgehen. Daher war es wesentlich, techni-
sche von verhaltensbedingten Ursachen für unnö-
tigen Stromverbrauch abgrenzen zu können. Ein
Modell, das beides berücksichtigt, existierte auf
demMarkt nicht. Auch galt es, die Vorbehalte der
lokalen Shopping-Center-Teams zu überwinden.
Eine innovative Lsung
Herkömmliche Modelle zur Energieeinsparung
vernachlässigen oft lokale oder regionale Fakto-
ren, so dass Einkaufscenter, die in ungünstigen
Klimazonen liegen, häufig als ineffizient bewertet
werden. So startete Sonae Sierra im Jahr 2014 das
Bright Programm, um ein Modell zu erschaffen,
das in der Lage ist, den optimalen Energiever-
brauch der Center individuell zu ermitteln. Ein
Team entwickelte dafür das VSSC-Tool (Virtual
Standard Shopping Center) und Benchmarks: Die
Referenz Benchmark bestimmt den optimalen
Energieverbrauch eines Centers unter der Prämis-
se, dass es mit neuester Technik ausgestattet ist.
Die operative Benchmark dagegen berechnet den
bestmöglichen Verbrauch für die Ausstattung, die
das Center aktuell aufweist. Damit gelingt es, den
tatsächlichen Energieverbrauch mit simulierten
Werten zu vergleichen und zu optimieren.
In einer Pilotstudie wurden Center ausgemacht,
die unterdurchschnittlich abschnitten. Diese wur-
den ausführlich überprüft. Bei Begehungen fand
ein intensiver Erfahrungsaustausch statt: Die
Teams vor Ort wurden geschult und haben zu-
gleich bewährte Praktiken an das Sustainability
Team von Sonae Sierra weitergegeben. Die an-
fängliche Skepsis verschwand schnell, als die lo-
kalen Teams die erfreulichen Ergebnisse des Pro-
jekts sahen.
Messbare Erfolge –
heute und in Zukunft
Mit dem Bright Programm enthüllte Sonae Sier-
ra ein enormes Potenzial zur Energieeinspa-
rung und entwickelte einen effektiven Prozess,
um wirtschaftlich und ökologisch messbare
Vorteile zu erzielen.
Die Erfolge sprechen für sich, wie das Beispiel Lei-
riaShopping (Leiria, Portugal) zeigt. Das Center
zählte, trotz der höchsten Energieeffizienz-Klasse
(A+), zu den größten Energieverbrauchern des
Portfolios. Durch »Bright« wurden Abweichungen
vom optimalen Energieverbrauch, etwa bei Kühl-
und Klimageräten entdeckt. Sonae Sierra setzte
entsprechende Maßnahmen um und senkte da-
durch den Stromverbrauch des Centers innerhalb
© Sonae Sierra
von drei Jahren um 29 %. Dies sparte Kosten in
Höhe von 139.000 Euro.
Sonae Sierra hat mit dem Bright Programm bis-
her in 28 Centern 249 Maßnahmen zur Energie-
optimierung identifiziert. Durch Investitionen
von 1,8 Millionen Euro wurden bereits 185
Maßnahmen umgesetzt. So konnten allein im
Jahr 2017 der Energieverbrauch um 10 % redu-
ziert werden und Kosten von 2,3 Millionen Euro
eingespart werden. Das Serviceniveau für Mie-
ter und Besucher wurde dabei gehalten oder
sogar erhöht. Zukünftig werden die Maßnah-
men dabei helfen, Kosten von bis zu 1,3 Millio-
nen Euro pro Jahr zu vermeiden und zugleich
den CO
2
-Fußabdruck zu reduzieren.
»Bright« ist eine intelligente Lösung zur Ener-
gieeinsparung, die es bisher auf dem Markt
nicht gab. Sonae Sierra stellt das Programm
auch für andere Eigentümer zur Verfügung.
LeiriaShopping (Leiria, Portugal)
Elsa Monteiro, Head of Sustainability and Corporate
Communication bei Sonae Sierra
© Sonae Sierra
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