German Council Magazin 03.2018 - page 64

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GCM 3/2018
GERMAN COUNCIL . HANDEL UND WERBUNG
nichannel setzen, können wir als Centerbetrei-
ber nur bedingt daran etwas ändern, nur ver-
suchen, in Mietergesprächen darauf Einfluss
zu nehmen«, sagt Gernot Falk, Leiter des Im-
mobilienmanagement der ILG. »Sonst findet
keine Vernetzung zwischen online und off-
line statt.« Allerdings ist er auch sicher, dass
der schnell fahrende Online-Zug nicht mehr
aufzuhalten ist und der Handel mitziehen
muss. »Sobald es für den Kunden selbstver-
ständlich ist, dass er beide Kanäle parallel
nutzt, wird Omnichannel auch Einzug in den
Mietvertrag halten«, so Falk. »Das wird die
Grundvoraussetzung für ein Mietverhältnis in
einem Shopping Center sein.«
Die ILG selbst, die Fonds für private und insti-
tutionelle Anleger auflegt und die Fondsim-
mobilien auch selbst managt, hat zurzeit
noch einen entscheidenden Vorteil gegen-
über den klassischen Shopping Centern: Das
Unternehmen kauft und verwaltet ausschließ-
lich Fachmarktzentren, die als Nahversorger
den Bedarf des täglichen Lebens decken. »Da-
bei spielt Omnichannel eher eine untergeord-
nete Rolle«, sagt Falk. An einem der von den
Kunden gewünschten Services arbeitet man
aber auch hier schon intensiv: Räume einzu-
richten, wo Kundenware gesammelt wird und
auch noch nach den Öffnungszeiten abgeholt
werden können.
Ein Beitrag von
Susanne Osadnik,
Chefredaktion German Council Magazin
©WISAG (2)
69%
62%
68%
69%
77%
78%
52%
0%
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Im Ladengeschäft /Shoppingcenter
7%
11%
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7%
4%
4%
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ImOnlineshop
24%
27%
22%
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19%
17%
36%
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Inbeiden
24
Statista //6.April2018
24 % der Kunden nutzen die Kanäle Online und stationären Einzelhandel
parallel
Filter:DieBefragtenhabendie Fragenur fürShopsbeantwortet, indenensiebereitsetwasgekaufthaben.
Frage:BittegebenSie jeweilsan,ob sie indiesemShop imOnlineshop, im Ladengeschäft,oder sowohlalsaucheingekaufthaben.
Freizeit
undTechnik
LEH,Drogerie
undDeko
Fashion
Premium
Brands
Fashion
Budget
Brands
Accessoires
undSchuhe
Beautyund
Lingerie
Fashion
MixedBrand
Stores
Kundensicht
2
˃
Der stationäre Einzelhandel ist der am stärksten
genutzte Channel über alle Branchen hinweg.
68 % der Kunden gaben an ausschließlich in
Ladengeschäften
einzukaufen.
Besonders
beliebt ist das stationäre Einkaufen in der
Branche Lebensmittel, Drogerie und Deko: 78 %
aller Kunden gaben an, hier ausschließlich
stationäreingekauft zuhaben.
˃
Im Durchschnitt nutzen 24 % der Kunden beide
Kanäle parallel. 36 % der Kunden der Branche
Freizeit und Technik nutzen bereits sowohl den
Onlineshop
als
auch
das
stationäre
Ladengeschäft. Damit ist die Branche hier
führend. Dahinter folgt die Branche Beauty und
Lingerie. 27% der Kunden nutzen hier bereits
beide Wege, um bei den Einzelhändlern
einzukaufen.
˃
8 % der Kunden gaben an nur online
einzukaufen. In den Branchen Freizeit und
Technik (12 %), Beauty und Lingerie (11 %), und
Accessoires und Schuhe (10 %) gaben sogar
mehrKundenannuronline einzukaufen.
Erläuterung
Ø68 %
Ø8 %
Ø24 %
6
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6
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13
13
BezahlungundKaufhistorie
Kundenservice
Lieferung undUmtausch
Marketing
Produktverfügbarkeit
WebandMobileUser Interface/Experience
31
Statista //6.April2018
Die Verteilung der Punkte aus dem Gesamtergebnis über die Service
Bereiche
˃
Abgebildet ist die Verteilung der Punktzahl aus
der Dimension Kundenbefragung über die
sechsbetrachtetenServiceBereiche:
˃
Die Unternehmen aus der Branche Freizeit und
Technik erreichen in allen 6 Service Bereichen
die höchste Punktzahl. Lediglich im Bereich Web
und User Interface sind die Fashion Mixed
Brand Stores mit13 Punkten gleichauf.
Erläuterung
*MittelwertedesORIXderUnternehmen jeBranche.AlleAngabengerundet.
Gesamtergebnis
ORIX
62
52
47
44
44
43
42
Freizeit
undTechnik
LEH,Drogerie
undDeko
Fashion
Premium
Brands
Fashion
Budget
Brands
Accessoires
undSchuhe
Beautyund
Lingerie
Fashion
MixedBrand
Stores
Omnichannel Readiness Index (ORIX)
3
Shopping Center inZahlen
Laut EHI Retail Institut gab es im Jahr 2000
»nur« 279 Shopping Center, heutzutage sind es
479. Die Fläche ist von neun auf mehr als 15
Millionen Quadratmeter gestiegen. 231 und da-
mit fast die Hälfte aller großflächigen Shopping
Center in Deutschland befinden sich in den In-
nenstädten. Von den 65 Centern, die in den
Jahren 2010 bis 2017 hinzukamen, sind 51 (79
Prozent) in Innenstädten entstanden, 15 Pro-
zent in Stadtteil-Zentren und nur sechs Prozent
in Stadtrandlage oder auf der grünen Wiese. Die
meisten der 65 neu entwickelten Center (48 Pro-
zent) befinden sich in Großstädten und in mittel-
großen Kommunen über 20.000 Einwohner. Da-
gegen haben nur knapp fünf Prozent aller neue-
ren Center in Kleinstädten ihren Standort.
Bei 46 Shopping Centern stehen größere Umstruk-
turierungen oder Modernisierungen an. Ein
Großteil dieser Center wurde in den 1990er
Jahren oder zur Jahrtausendwende eröffnet
und ist nicht mehr zeitgemäß. Der Handel be-
nötigt heute andere Zuschnitte der Ladenflä-
chen, weil Angebote wie Click and Collect –
die Online-Bestellung und anschließende Ab-
holung in einem stationären Geschäft – die
Verhältnisse von Lager- und Verkaufsflächen
verändern.
1...,54,55,56,57,58,59,60,61,62,63 65,66,67,68,69,70,71,72,73,74,...92
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