Page 19 - German Council Magazin 01.2019
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GERMAN COUNCIL . TRENDS




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         Zahl an Verbrauchern ansprechen, was die   nen Angaben bietet das Unternehmen be-  500 Bio-Produkten im Gesamtsortiment –
         Kreativität der Anbieter herausfordert. Um   reits ein Viertel seiner Bio-Eigenmarke in   davon tragen bereits 200 das Naturland-Sie-
         die Gunst der Kunden zu gewinnen, geht es   Qualität von Bioland an – Tendenz steigend.   gel. Aldi Nord  vertreibt schon länger seine Ei-
         zunehmend darum, die Wettbewerber bei                                   genmarke »Gut Bio« und ist unter Berufung
         der Qualität der angebotenen Bio-Produkte   Kaufland antwortet auf das Vorpreschen der   auf GfK ConsumerScan CP+ der umsatz-
         zu übertrumpfen. Denn die Unterschiede bei   Großen in der Branche mit der Aufnahme   stärkste Bio-Produkt-Anbieter hierzulande.
         den Bio-Produkten sind groß: Die einen ar-  von 150 Demeter-Produkten ins Warensorti-
         beiten mit Mindeststandards, die ein Bio-La-  ment, vorwiegend Artikel der Marke »Campo   Qualität als Konkurrenzkiller
         bel erforderlich machen, andere setzen auf   Verde«: Säfte, Brotaufstriche, Molkereipro-
         die strengsten Regeln, nach denen Bio-Le-  dukte, Gemüsekonserven, Speiseöle,  Teig-  Das könnte sich bald ändern. Denn die ande-
         bensmittel kategorisiert werden.    waren, Mehl, Cerealien und Gebäck. Bis zum   ren Lebensmittelhändler rüsten nicht nur
                                             Jahresende sollen weitere 50 Demeter-Pro-  ihre Sortimente weiter auf; sie setzen auch
         Lidl setzt auf Bioland              dukte hinzukommen. Schon jetzt bietet das   neue qualitative Maßstäbe: Während Bio-
                                             Handelsunternehmen mit seinen 660 Filialen   Produkte von Aldi nach Vorgaben der euro-
         So wirbt Lidl derzeit massiv für seine jüngste   mehr als 1.600 Bio-Produkte an, davon rund   päischen Öko-Verordnung hergestellt wer-
         Bio-Offensive, deren Grundlage eine Koope-  230 der Eigenmarke »K-Bio«.   den, dabei ohne den Einsatz von Gentechnik
         ration mit dem Label Bioland ist. Inzwischen                            auskommen und das Verfüttern von gene-
         sind fast alle Molkereiprodukte der Lidl-Ei-  Auch Edeka kündigte an, den Produktanteil   tisch veränderten Futtermitteln in den  Er-
         genmarke »Bio-Organic« wie Käse, Butter   seines eigenen Bio-Labels, das sich künftig   zeugerbetrieben von Aldis Bioprodukten
         und Joghurt mit dem grünen Bioland-Mar-  teilweise an den strengen Auflagen etwa von   tabu sind, ebenso wie der Einsatz syntheti-
         kenzeichen in allen deutschen Filialen erhält-  Bioland orientieren  will, weiter auszubauen.   scher Pflanzenschutzmittel bei Obst und Ge-
         lich. Auch  Weizen- und  Dinkelmehl  hat  Lidl   Rewe hat sich mit dem  Anbieter  Naturland   müse, gehen andere Labels noch sehr viel
         auf Bioland-Standard umgestellt. Nach eige-  zusammengetan und wirbt mit insgesamt   weiter.

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