Page 62 - German Council Magazin 02.2021
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          Homeoffice? Klar, solange                                           keinem der genannten Gründe, die für das
                                                                              Homeoffice sprechen, wirklich überzeugt.
          es im Büro stattfindet ...                                          Contra: Gegen das Homeoffice sprechen

                                                                              laut Umfrage folgende Argumente: Mehr
                                                                              als ein Drittel (33,4 Prozent) der Befrag-
          Eine aktuelle Studie zu Eigenschaften von Bürostandorten zeigt, dass   ten denken, dass der Koordinationsauf-
          sowohl Homeoffice als auch veränderte Bürokonzepte an Bedeutung     wand für Besprechungen zu hoch ist.
          gewinnen. Gleichzeitig wird aber auch deutlich: Aus Sicht der Unter-  Mehr als 30 Prozent von ihnen sind zu-
          nehmensführungen bleibt der klassische Büroalltag vor Ort von Montag   dem überzeugt, dass die Mitarbeitenden
          bis Freitag das Non-Plus-Ultra. Mehr als ein Drittel sind vom Vorteil    vom Büro aus effizienter arbeiten. Für 28
                                                                              Prozent der Teilnehmenden spricht auch
          des Arbeitens in den eigenen vier Wänden nicht überzeugt            die sinkende Identifikation mit dem Un-
                                                                              ternehmen beim Fehlen des regelmäßigen
                                                                              Kontaktes zu anderen Mitarbeitenden
          Die Coronakrise verhalf dem Homeof-  zwar an Bedeutung gewinnen, das klas-  gegen das Arbeiten im Homeoffice.
          fice zum Durchbruch. Viele Marktexper-  sische Büro aus Unternehmenssicht je-
          ten glauben sogar, dass das Konzept des   doch weiterhin relevant bleibt.  Diese Entwicklungen wirken sich auf
          flexiblen Arbeitens in den eigenen vier                             den zukünftigen Bedarf an Büroflächen
          Wänden das Potenzial hat, das klassische   Homeoffice aus Unternehmenssicht  aus: Knapp 74 Prozent der Befragten ge-
          Büro im Unternehmen in absehbarer                                   ben das gestiegene Interesse am Homeof-
          Zeit zu verdrängen. Um die Entwicklung   Pro: Büro oder Homeoffice? Für Homeof-  fice als möglichen Grund für die Verklei-
          des zukünftigen Bürobedarfs verbunden   fice sprechen aus Sicht von 57,4 Prozent   nerung der Büroflächen an, gefolgt von
          mit neuen Bürokonzepten nach der Pan-  der Befragten zum einen die Zeitersparnis,   Kostenreduktion durch kleinere Räum-
          demie besser einschätzen zu können, hat   gefolgt von ruhigem Arbeiten und verbes-  lichkeiten  (44,6  Prozent).  38,8  Prozent
          das  Immobilienberatungsunternehmen   serter Work-Life-Balance (jeweils rund 34   der  Teilnehmenden  können  sich  eine
          Wüest Partner Deutschland im Winter   Prozent). Überraschenderweise sehen nur   Vergrößerung der Büroflächen vorstel-
          2021/22 in einer Online-Umfrage rund   rund 19 Prozent der Befragten Vorteile für   len, wenn diese verbesserte Arbeitsum-
          2.500 privatwirtschaftliche Entscheider   die Unternehmen aufgrund des geringeren   stände für die Mitarbeitenden bewirkt.
          in Deutschland befragt. Die Ergebnisse   Flächenbedarfs und der geringeren Be-
          der Umfrage zeigen, dass das Home-  triebskosten.  Ebenso  sind  mehr  als  ein   Diese Entwicklung deckt sich auch mit
          office und veränderte Bürokonzepte   Drittel der Befragten (36,8 Prozent) von   den genannten Kriterien bei der Auswahl
                                                                              neuer Büroflächen. So sehen knapp 60
                                                                              Prozent der Befragten die Arbeitsplatz-
                                                                              qualität als den wichtigsten Faktor bei der
         © insta_photos – stock.adobe.com                                     keit (57,7 Prozent) steht an zweiter Stelle.
                                                                              Büroflächenauswahl an. Gute Erreichbar-

                                                                              Repräsentative Merkmale wie ein großzü-
                                                                              giger Empfangsbereich (2,9 Prozent) oder
                                                                              beeindruckende Architektur des Stand-
                                                                              orts (11,9 Prozent) werden dagegen als
                                                                              weniger wichtig beurteilt. Auch günstige
                                                                              Büromiete bleibt mit immerhin 16,5 Pro-
                                                                              zent überraschend weit hinter anderen
                                                                              Kriterien zurück.

                                                                              »Unsere Umfrage macht deutlich: Ob-
                                                                              wohl große Veränderungen in der Büro-
                                                                              landschaft bereits im Gange sind, ist in ab-
                                                                              sehbarer Zukunft nicht damit zu rechnen,
                                                                              dass Büros vor Ort stark an Relevanz ver-
                                                                              lieren«, sagt Andreas Pörschke, Partner
                                                                              und Geschäftsführer Wüest Partner.



          Das Arbeiten im Homeoffice sowie veränderte »klassische Bürokonzepte« werden an Bedeutung gewinnen  Ein Beitrag der Redaktion



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